Pressestimmen
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Musik ist Trumpf
November 2008 Wie Enkel ihre Großväter ehren: das Franz'L. Orchester feiert seinen 15. Geburtstag
Dass Weimar nicht nur stilsichere Literatur absondert, sondern auch gute Musik, zeigt sich am Beispiel des Franz'L. Orchesters. Zwei ehemalige Musikstudenten nahmen sich alte Notenblätter ihrer Großväter zum Anlass und ließen ein traditionsreiches Orchester wieder aufleben. Dieses bestand seit den 20er Jahren und wurde 1994 neu gegründet. Bodenständige Salonmusik bleibt erhalten und wird modernerweise durch Jazz und Tanzmusik ergänzt. Der neue Anstrich ist offensichtlich, kann aber nicht das Ursprüngliche überdecken. Kleidung und Instrumente sind authentisch. Die Musiker führen uns mit ihrer klangvollen Zeitreise durch verschiedene Epochen. Unbeabsichtigt werden so Menschen aller demografischen Schichten angesprochen. Ob Männlein, ob Weiblein, ob jung, ob alt - gut ankommen, sagt einer der Gründer, kommt es bei den meisten. Die Melodien seien „nicht Todzukriegen", verrät er in einem Fernsehinterview. Ein Grund hierfür konnte sein, dass sich nicht nur auf gute, aber schwere Stücke konzentriert wird. Alt heißt vor allem lustig. Die Auftritte sollen unterhalten. Gelegentlich lässt der Sänger einige seiner Schüttelreime vom Zaun. Zitat Rohbeck: „Frauen, die sich die Wimpern pinseln, sind solche..... nein." Es zeigt sich, dass die Unterhaltung eindeutig dominieren soll.Das Orchester hat sich etabliert. Die Musiker sind erfahren. Franz'L. ist eine Komposition aus Philharmonikern, die sonst im Theater oder weiteren Orchestern spielen. Wenn man so will: ein Patchwork-Projekt ganz nach dem Vorbild moderner Familien. Zum 15-jährigen Jubiläum dürfen wir den Gründern und dem ganzen Orchester herzlichst gratulieren und wünschen weiterhin viel Inspiration. Also freuen wir uns zwischen all den schwarzen Kapitalmärkten über eine Perle im Glanze der goldenen Zwanziger.Quelle: DATEs/ tn